Du kommst hier ned rein
Nach einer sehr unruhigen und kurzen Nacht wachen wir etwas zerknautscht auf. Ab geht es zu Frida, mal schauen ob alles gut mit Ihr ist. Da wir nur sehr wenige Leute an Bord waren ist die Fähre gleich mal leer und wir können ohne langes Warten neues Land befahren. Inzwischen ist es schon unser siebtes Land auf unserer Liste. Kaum vom Schiff runter erwartet uns auch schon ein netter Zöllner. Leider hat Dänemark kurz vor unserer Ankunft die Coronamassnahmen verschärft und Österreich ist nun auf der roten Liste. Ganz egal wo man die letzten Monate verbracht hat, wenn man die österreichische Staatsbürgerschaft hat, darf man nicht nach Dänemark einreisen. Der Sinn dahinter muss man nicht verstehen. Für uns heisst es jetzt leider ohne Stopp quer durch Dänemark durchfahren und einen neuen Plan schmieden wo es nun hin gehen soll. Die Enttäuschung ist gross und wir sind erstmal ziemlich planlos was wir nun machen sollen. Wir entschliessen auf einem Rastplatz halt zu machen, erstmal zu Frühstücken um uns dann neu zu orientieren. Für uns ist klar, dass wir nicht in Dänemark bleiben werden. Gesetz ist Gesetz und daran wollen wir uns auch halten, auch wenn wir es nicht verstehen. So schade wir es finden muss dieses Land wohl ein anderes Mal von uns erkundet werden.
Wir entschliessen uns spontan einen kurzen Heimatbesuch zu machen, bevor es dann weiter nach Südfrankreich gehen soll. Wir wollen den Zwischenhalt nutzen, um unwichtige Dinge aus Frida auszuladen und Sachen, die uns gefehlt haben, einzuladen. Nun heisst es 1.192 km quer durch Dänemark und Deutschland Richtung Süden fahren. Einen kurzen Abstecher machen wir noch in Würzburg bei meiner Cousine. Wir werden mit einem leckeren Frühstück empfangen und schlagen uns die Bäuche voll, als hätten wir die letzten Monate nichts zu essen bekommen. Es tut gut, nach dieser langen Zeit in der wir unterwegs sind, wieder jemanden aus der Familie zu sehen und die Freude auf zu Hause wird immer etwas grösser für mich. Wir haben den Besuch im Ländle bewusst nicht an die grosse Glocke gehängt, da wir nur ganz kurz bleiben wollten und wussten, dass wir nicht alle Freunde und Familie besuchen können, auch wenn wir das natürlich gerne gemacht hätten. Nachdem Frida wieder eingeräumt ist bekommt Sie erstmal eine ausgiebige Wäsche. Wir wollen den ganzen Dreck und die Spuren von der langen Tour im Norden runter waschen und Sie für den sonnigen Süden frisch und fit machen. Kurze Zeit später heisst es auch schon wieder, rein in den Sattel und ab auf die Strasse. Vive la France, wir kommen.