Bergen
Für uns geht es jetzt immer weiter in den Süden. Nach einigen Nullnummern, was Städte anbelangt, wollen wir es wieder wagen. Bergen ist mit rund 285.000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt Norwegens. Und gilt auch als eine der regenreichsten Städte der Welt. Mit Regen haben wir ja schon Erfahrung, und vermissen würden wir ihn keineswegs. Trotzdem – von Bergen haben wir gehört, Magdalena hat schon einiges darüber gelesen und auf den Bildern siehts auch schön aus. Also – nichts wie hin nach Bergen.
Auf dem Weg passieren wir einige Superlativen, mit denen wir gar nicht gerechnet hatten. Wir fahren von Lærdalsøyri in einen Tunnel, und nach gut 20 Minuten fällt mir auf, dass der gar nicht mehr aufhören möchte. Also bitte ich Magdalena nachzuschauen, ob wir bald in Aserbaidschan rauskommen. Zu unserer Verwunderung stellen wir gemeinsam mit Google fest, dass es sich beim Lærdalstunnel mit seinen 24,5 km um den längsten Strassentunnel der Welt handelt. Ganz schön heftig und überraschend.
Wir sind kurz vor Bergen – und wieder einmal stehen wir vor dem Parkplatz-Problem. Aber dieses Mal kommt uns ein bekanntes schwedisches Möbelhaus zu Hilfe. Vor den Toren von Bergen steht der gelb-blaue Möbelriese und bietet doch tatsächlich einen Shuttle-Bus ins Zentrum an. Das ist perfekt für uns: wir haben einen Parkplatz und können dann direkt mit dem Bus ins Stadtzentrum – und abends auch wieder retour. Echt perfekt – und funktioniert auch tadellos.
Zu unserer echten Überraschung zeigt sich der Tag mit wolkenlosem Himmel von seiner besten Seite. Wir können es gar nicht glauben und haben erstmal die versteckte Kamera gesucht. Wir erreichen Bergen bei strahlendem Sonnenschein. Die Busfahrt war angenehm und endet direkt im Zentrum, wo wir dann gleich einen Stadtplan organisieren und uns vom hiesigen Touristeninformationszentrum die besten Tipps für eine Tour durch das Zentrum geben lassen.
Bergen ist wirklich eine schöne Stadt. Die berühmte Häuserzeile an der Hauptstrasse strahlt uns bei schönstem blauem Himmel an und wir machen wieder mal mehr Fotos als nötig – was wir spätestens beim Aussortieren dann bereuen. Beim Spaziergang durch das Stadtzentrum und durch die engen, alten Holzgassen mit den zahlreichen Geschäften, Butiken und Salons fühlen wir uns wieder einmal in die Vergangenheit zurückversetzt. Heute wärmt uns seit einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder die Sonne mit ihren Strahlen, als wir im Park gemütlich auf der Bank dem Treiben der Menschen zusehen. Nicht nur wir, auch die Möven und Tauben geniessen die Sonne. In Scharen tummeln sie sich im Park am Wasser. Als wir von unserer gemütlichen Bank aufstehen und den rest der Stadt sehen möchten, kommt die Gefahr plötzlich von oben. Ein Schwarm Möven und Tauben fliegen über uns und eine davon (die schuldige konnte leider nicht eindeutig identifiziert werden) entleert sich im Flug über Magdalena. Kein schöner Anblick, aber zum Glück bleibe ich verschont. Trotzdem helfe ich natürlich die Sauerei weg zu machen. Igitt. Wir beschliessen, keine Tauben mehr zu füttern. Haben wir aber ohnehin noch nie gemacht. Zum Abschluss unserer Tagestour und zur Feier des (Sonnen)tages gab es dann auch noch ein berühmtes Softeis mit Schoko-Haselnuss-Garnitur – obwohl es nur 12 Grad hatte, aber das haben wir uns verdient.