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- GRANADA GRANDIOS - TAPAS, GÄRTEN UND PALÄSTE | geschrieben von Rene
Es steht also wieder einmal eine Stadt auf unseren Reise-Speisezettel: Granada. Wir finden einen schönen, relativ neuen Stellplatz etwas südlich davon. Die Anfahrt in den Ort Cajas ist zwar nicht besonders schwer, aber wenn das Navi wieder mal nicht so recht weiss, welche Richtung es uns schicken soll, dann gerät man unweigerlich schnell mal in eine enge Gasse. Klar, dass uns das auch passiert. Aber wir kommen doch einigermassen gut durch und erreichen schlussendlich ohne gröbere Probleme unser Nachtquartier für die nächsten Tage.
Unsere Bikes kommen wieder mal zu Einsatz und die 8 km bis ins Stadtzentrum sind mittlerweile ein Klacks für uns alte Radprofis. Die allmächtige Alhambra, die über der Stadt thront wie Zeus im Olymp, liegt aber doch einige Höhenmeter über Stadtniveau, und ganz so einfach ist es mit unseren Klappbikes dann doch nicht. Vor allem, wenn man nahezu planlos in die City fährt und glaubt, irgendwo sicher ein paar informative Schilder zu finden. Wie ihr ja wisst haben es die Spanier nicht so ganz recht mit der Beschilderei. Aber – schlussendlich, nach einigen Irrfahrten durch die Stadt selbst und den Weg auf den Hügel erreichen wir den Eingang und verbringen – wie wir es uns schon erwartet haben – fast den ganzen Tag auf der Festung, die früher einmal eine Stadt war.
Das prunkvollste Highlight der Alhambra sind zweifelsfrei die Nasridenpaläste (Palacios Nazaries). Mit ihren Gärten (z. B. el Partal) bilden sie das Herzstück der Alhambra. Hier befanden sich der Regierungssitz und die Privaträume der maurischen Herrscher. Die hölzerne Kuppel aus dem Torre de las Damas des Palacio del Partal befindet sich im Berliner Museum für Islamische Kunst. Die Wände sind nahezu durchgehend mit Arabesken und arabischen Schriftzügen aus Stuck versehen, die Kuppeln sind auf der Innenseite mit Muqarnas verziert. Hauptkomplex ist der Alcázar mit dem Thronsaal (Sala de Embajadores) im Comares-Turm und dem Löwenhof, der im Stil eines persischen Tschahār Bāgh gestaltet ist. Ein von zwölf steinernen Löwen getragener Springbrunnen gab dem Hof den Namen Patio de los Leones. Am Rand des Brunnens ist ein Spruch des Dichters Ibn Zamrak zu lesen: Selig ist das Auge, das diesen Garten der Schönheit sieht. Im Sala de los Reyes sind, das Bilderverbot im Islam umgehend, auf einem Deckengemälde zehn Personen dargestellt. Diese werden als die ersten Emire der Naṣriden gedeutet.
Als eifrige Leser unseres Blogs wisst ihr vermutlich schon, wie gerne wir in der Geschichte der vergangenen Jahrhunderte herumwühlen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass wir der Alhambra wieder mal einen ganzen Tag «spendiert» haben. Der sich aber mehr als gelohnt hat. Aber die Sache hat doch einen kleinen Haken: in der gesamten Anlage findet man fast nirgendwo weiterführende Informationen über die Festung, die Paläste, die Gärten oder die Plätze. Alles, was wir rausfinden ziehen wir uns selbst über Internet, Wikipedia und die Google-Suche herunter. Das ist für den Eintrittspreis von fast 30 EUR sehr enttäuschend. Man bekommt am Eingang nicht mal einen Plan, geschweige denn einen Info-Flyer ausgehändigt. Auch die Bereiche selbst sind so gut wie nirgends ausgeschildert. Man setzt wohl doch sehr darauf, dass sich die Besucher einen der (stark überteuerten) Touristenführer mieten. Trotz allem: Ziemlich platt legen wir nach der Alhambra und einem kurzen Stadtbesuch und dem wohlverdienten Abendessen die 8 km zu unserem Stellplatz ausserhalb der Stadt zurück und geniessen den Abend.
Uns gefällt es hier recht gut, das Wetter spielt wunderbar mit, und wir verbringen 3 weitere Tage hier – den auch Granada selbst als Stadt gefällt uns ausgezeichnet und so erkunden wir auch die wunderschöne Innenstadt. Vor allem das arabische Viertel mit den verspielten Häusern, Fassaden und den typischen Geschäften versetzen uns mental eher in die Türkei oder einen ägyptischen Basar als in eine südspanische Stadt. Wir geniessen es auf jeden Fall sehr und kommen hier in den Genuss der berühmten Tapas.
Am Stellplatz lernen wir wieder einige sehr nette Leute kennen. Wir machen Bekanntschaft mit Sonja und Karlheinz – einem Musikerduo, die sich aufgrund der aktuellen Lage eine Auszeit gönnen und seit einigen Wochen mit ihrem Van unterwegs sind. Sie haben es alles andere als leicht, denn als Berufsmusiker und Künstler hat man in dieser Zeit in Deutschland nichts zu lachen. Aber sie machen einfach das Beste draus und überbrücken die Zeit mit Reisen. Nach zwei sehr unterhaltsamen Abenden verabschieden sich Sonja und Karlheinz von uns, und als Geschenk bekommen wir eine CD. Vielen Dank! Es ist richtig schön, so viele nette Leute auf unserer Reise kennenlernen zu dürfen. Alles Gute für Euch weiterhin und allzeit gute Fahrt! Auch Sonja schreibt wie wir einen Reiseblog – den wir an dieser Stelle natürlich sehr gerne verlinken. Ihre Reisegeschichte findet ihr auf https://hoeflich.org/. Und wer sie (nach Corona) gerne mal als Musiker buchen möchte, findet alle Informationen über die kleinste Bigband der Welt unter https://duopoli.com/.
Unsere Bikes kommen wieder mal zu Einsatz und die 8 km bis ins Stadtzentrum sind mittlerweile ein Klacks für uns alte Radprofis. Die allmächtige Alhambra, die über der Stadt thront wie Zeus im Olymp, liegt aber doch einige Höhenmeter über Stadtniveau, und ganz so einfach ist es mit unseren Klappbikes dann doch nicht. Vor allem, wenn man nahezu planlos in die City fährt und glaubt, irgendwo sicher ein paar informative Schilder zu finden. Wie ihr ja wisst haben es die Spanier nicht so ganz recht mit der Beschilderei. Aber – schlussendlich, nach einigen Irrfahrten durch die Stadt selbst und den Weg auf den Hügel erreichen wir den Eingang und verbringen – wie wir es uns schon erwartet haben – fast den ganzen Tag auf der Festung, die früher einmal eine Stadt war.
Granada und die Alhambra
Wieder mal etwas Hintergrundgeschichte für euer nächstes Referat: Die Alhambra auf dem Sabikah-Hügel von Granada ist eines der bedeutendsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst. Die Alhambra ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas und seit 1984 Weltkulturerbe. Gut für uns: der Besucherstrom hält sich in Grenzen, den normalerweise muss man die Tickets für einen Besuch mehrere Monate im Voraus buchen. Wir können die Tickets einen Tag davor im Internet reservieren, aber nicht einmal das wäre nötig gewesen. Kosten: rund 14 EUR pro Person – zu zweit zahlen wir also 28 EUR. Direkt am Eingang empfängt uns eine sehr nette Dame, die uns eine 3stündige Führung für schlappe 100,- EUR anbietet. Und das ist der Corona-Spezialpreis, denn sonst würde es 160,- EUR kosten. Halloooo??? Geht’s noch? Wir sind uns ziemlich sicher, dass es superspannend gewesen wäre, die ganzen Hintergrundinformationen zu erhalten, aber 100,- EUR ist schon ein Knaller. Sorry, aber da stimmt die Rechnung nicht mehr zusammen. Das ist etwas (sehr) enttäuschend für uns und wäre mehr das 3fache(!!) des Eintrittspreises gewesen. Die Burganlage – die wir nun also auf eigene Faust erkunden -ist etwa 740 m lang und bis zu 220 m breit. Im Osten ist der Sommerpalast Generalife vorgelagert. Der Baukomplex ist eine für das Mittelalter typische Kombination aus einer befestigten Oberstadt mit einer separat befestigten Zitadelle für den Machthaber. Die Oberstadt beherbergte neben dem Adel und dem Militär auch die höherstehende Gesellschaftsschicht. Als Alcazaba wird eine Stadtburg bezeichnet, eine großflächige Befestigungsanlage mit stadtähnlichem Charakter. Die Alhambra kann grob in vier Teile unterteilt werden: Der Generalife außerhalb der Festungsmauern, die Medina, die Paläste der Naṣriden und die Alcazaba.Das prunkvollste Highlight der Alhambra sind zweifelsfrei die Nasridenpaläste (Palacios Nazaries). Mit ihren Gärten (z. B. el Partal) bilden sie das Herzstück der Alhambra. Hier befanden sich der Regierungssitz und die Privaträume der maurischen Herrscher. Die hölzerne Kuppel aus dem Torre de las Damas des Palacio del Partal befindet sich im Berliner Museum für Islamische Kunst. Die Wände sind nahezu durchgehend mit Arabesken und arabischen Schriftzügen aus Stuck versehen, die Kuppeln sind auf der Innenseite mit Muqarnas verziert. Hauptkomplex ist der Alcázar mit dem Thronsaal (Sala de Embajadores) im Comares-Turm und dem Löwenhof, der im Stil eines persischen Tschahār Bāgh gestaltet ist. Ein von zwölf steinernen Löwen getragener Springbrunnen gab dem Hof den Namen Patio de los Leones. Am Rand des Brunnens ist ein Spruch des Dichters Ibn Zamrak zu lesen: Selig ist das Auge, das diesen Garten der Schönheit sieht. Im Sala de los Reyes sind, das Bilderverbot im Islam umgehend, auf einem Deckengemälde zehn Personen dargestellt. Diese werden als die ersten Emire der Naṣriden gedeutet.
Als eifrige Leser unseres Blogs wisst ihr vermutlich schon, wie gerne wir in der Geschichte der vergangenen Jahrhunderte herumwühlen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass wir der Alhambra wieder mal einen ganzen Tag «spendiert» haben. Der sich aber mehr als gelohnt hat. Aber die Sache hat doch einen kleinen Haken: in der gesamten Anlage findet man fast nirgendwo weiterführende Informationen über die Festung, die Paläste, die Gärten oder die Plätze. Alles, was wir rausfinden ziehen wir uns selbst über Internet, Wikipedia und die Google-Suche herunter. Das ist für den Eintrittspreis von fast 30 EUR sehr enttäuschend. Man bekommt am Eingang nicht mal einen Plan, geschweige denn einen Info-Flyer ausgehändigt. Auch die Bereiche selbst sind so gut wie nirgends ausgeschildert. Man setzt wohl doch sehr darauf, dass sich die Besucher einen der (stark überteuerten) Touristenführer mieten. Trotz allem: Ziemlich platt legen wir nach der Alhambra und einem kurzen Stadtbesuch und dem wohlverdienten Abendessen die 8 km zu unserem Stellplatz ausserhalb der Stadt zurück und geniessen den Abend.
Uns gefällt es hier recht gut, das Wetter spielt wunderbar mit, und wir verbringen 3 weitere Tage hier – den auch Granada selbst als Stadt gefällt uns ausgezeichnet und so erkunden wir auch die wunderschöne Innenstadt. Vor allem das arabische Viertel mit den verspielten Häusern, Fassaden und den typischen Geschäften versetzen uns mental eher in die Türkei oder einen ägyptischen Basar als in eine südspanische Stadt. Wir geniessen es auf jeden Fall sehr und kommen hier in den Genuss der berühmten Tapas.
Am Stellplatz lernen wir wieder einige sehr nette Leute kennen. Wir machen Bekanntschaft mit Sonja und Karlheinz – einem Musikerduo, die sich aufgrund der aktuellen Lage eine Auszeit gönnen und seit einigen Wochen mit ihrem Van unterwegs sind. Sie haben es alles andere als leicht, denn als Berufsmusiker und Künstler hat man in dieser Zeit in Deutschland nichts zu lachen. Aber sie machen einfach das Beste draus und überbrücken die Zeit mit Reisen. Nach zwei sehr unterhaltsamen Abenden verabschieden sich Sonja und Karlheinz von uns, und als Geschenk bekommen wir eine CD. Vielen Dank! Es ist richtig schön, so viele nette Leute auf unserer Reise kennenlernen zu dürfen. Alles Gute für Euch weiterhin und allzeit gute Fahrt! Auch Sonja schreibt wie wir einen Reiseblog – den wir an dieser Stelle natürlich sehr gerne verlinken. Ihre Reisegeschichte findet ihr auf https://hoeflich.org/. Und wer sie (nach Corona) gerne mal als Musiker buchen möchte, findet alle Informationen über die kleinste Bigband der Welt unter https://duopoli.com/.
Malaga, im Juni 2021
Liebe Grüsse
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Rene
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01. Juni - 04. Juni 2021Granada
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