
Tausche Tapas gegen Pintxos – Das Baskenland
10. November 2021
Kabelsalat, Plattfüsse und neues Land in Sicht
21. November 2021Schlafende Drachen – die baskische Nordküste

Jon: "Ich weiß nicht, wie man einen Drachen reitet."
Daenerys: "Das weiß niemand, der noch nie einen Drachen geritten hat."
14. November 2021 - Reisetagebuch Eintrag #67
- SCHLAFENDE DRACHEN - DIE BASKISCHE NORDKüSTE | geschrieben von Rene
Unsere Reise mit dem Wohnmobil geht weiter nach Zumaia, einem wunderschönen Strand an der Biskaya. In Donostia San-Sebastian geniessen wir das rege Stadttreiben und fahren weiter nach Olite. Schlussendlich erreichen wir unser vorläufiges Etappenziel – Alcossebre an der spanischen Mittelmeerküste.
Nach der zweiten Nacht am Mirador de San Juan de Gaztelugatxe verlassen wir die Gegend in Richtung Zumaia - eine Stadt in der Provinz Gipuzkoa, etwa 25 km westlich der Stadt Donostia-San Sebastián. Dreimal dürft ihr raten, warum wir genau dieses Ziel ansteuern. Genau – auch dort gibt es einen Schauplatz von Game Of Thrones. Ok, langsam wird es ein wenig peinlich, aber für uns ist es eben einfach herrlich, auf die spannende Jagd nach Drehorten zu gehen. Und davon gibt’s in Spanien reichlich. Gleich vorweg: Zumaia ist (vorläufig) der letzte GOT-Drehort, den wir in Spanien ansteuern. Aber immerhin haben wir dann doch fast alle Drehorte auf der Iberischen Halbinsel gesehen.
Zurück nach Zumaia. Hier ist die Drachenlady Daenerys Targaryen in der letzten Staffel an Land gegangen, um die Burg Drachenstein / Dragonstone als ihr Hauptquartier zu beanspruchen. Hier haben die Produzenten etwas «geschummelt», denn der Landungsstrand Zumaia ist gute 100 km und etwa 2 Autostunden von Gaztelugatxe entfernt, welches man in der Szene jedoch im nahen Hintergrund sieht. In der Serie wirkt es so, als ob sich auf einer Anhöhe direkt hinter dem Strand die (übrigens nicht real existierende) Burg Drachenstein befindet. Die ist am Computer entstanden. So sieht das Ganze in der fertigen Produktion aus:
Doch auch ohne die Serie zu kennen ist der Strand Flysch in Zumaia wirklich sehenswert. Die unglaublichen Felsformationen, die wie Sägezähne aus der Erde ragen, erinnern tatsächlich an den gigantischen Rücken eines Drachen, der unter der Oberfläche schläft. Die geologische Geschichte ist enorm interessant, können aber Experten wesentlich besser erklären als wir Amateure in unserem Reiseblog. Nur kurz zusammengefasst: Die verschieden, von dunkelgrau bis weiss-farbigen Schichten ziehen sich kilometerweit über- und unterirdisch durch die Landschaft. Entstanden sind die Formationen von der Kreidezeit bis ins Paläogen, eine Zeitspanne von lächerlichen 100 Millionen Jahren. In den Sedimentabfolgen von Kalken, Tonen, Mergeln und grobkörnigen Sandsteinen finden sich Spuren bedeutender Phänomene und Kataklysmen, auch mit Hinweisen auf die Dinosaurier und deren Exodus. Soweit zur geschichtlichen Theorie. In der Praxis übt der Ort eine faszinierende Ausstrahlung auf uns aus. Es wirkt alles mystisch und geheimnisvoll – und wir haben das Glück, dass wir fast ganz alleine am Strand entlangwandern können. Wir verbringen einige Zeit dort und lassen die magische Stimmung auf uns wirken.
Am nächsten Tag nähern wir uns unserem nördlichsten Ziel in Spanien: Donostia-San Sebastián, ganz in der Nähe der französischen Grenze. Wir beziehen einen Wohnmobil-Parkplatz etwas ausserhalb des Zentrums. Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit dem garstigen Parkautomaten schaffen wir es dann doch, ein Ticket zu lösen und dürfen für 9,- EUR nun 2 Tage dort stehen. Mit unseren Fahrrädern ist es nicht schwer, in das Zentrum zu kommen und nach gut 15 Minuten stehen wir in der Altstadt von San Sebastian.
Wir merken relativ schnell, wie touristisch die Gegend ist. Die Preise sind hier gut ein Drittel höher als in Bilbao, und das war schon vergleichsweise teuer. Auch hier bieten die allseits beliebten «Pinchos-Bars» ihre Snacks an, aber für ein einfaches Jamon-Brötchen (Schinken-Speck) in der Grösse eines Golfballes sind satte 3,50 – 4,00 EUR fällig. Da denken wir gerne an das reichhaltige Angebot in La Ribera in Bilbao zurück, als die Tapas – pardon: Pintxos – noch doppelt so gross und nur halb so teuer waren. Wir lassen uns nicht von der Touristenfalle verführen und spazieren einfach so quer durch die Stadt und geniessen die sehr angenehmen Temperaturen, aber eben leider ohne Pintxos. Wir erklimmen den-die-das Urgull, der Hügel mitten in der Altstadt mit historischen Militärbauten, Museum und wunderschönem Panoramablick auf das Meer und die Stadt. Jesus ist auch mit von der Partie und winkt uns freundlich zu. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen. Was will man mehr?
San Sebastian ist eine schöne Stadt, wirkt sehr sauber und gepflegt. Die Altstadt präsentiert sich – wie viele andere hier auch – mit den engen Gassen romantisch und verspielt. Auch am zweiten Tag, den wir hier verbringen, entdecken wir wieder neue Ecken und geniessen die sehr angenehmen Temperaturen und das Flair.
Wir bleiben also in Spanien und unsere Reise geht wieder in Richtung Süden. Genauer gesagt nach Alcossebre. Na, klingelt was? Ja genau – in Alcossebre waren wir dieses Jahr bereits einmal und haben dort unsere Freunde besucht, die wir letztes Jahr in Frankreich an einem Stellplatz kennengelernt haben. Unser Weg führt uns aus einem bestimmten Grund wieder dorthin. Dazu aber später. Auf dem Weg von San Sebastian nach Alcossebre fahren wir in Olite vorbei. Die kleine Ortschaft, etwa 130 km südlich von San Sebastian, steht auf unserer Liste da wir gelesen haben, dass die geschichtsträchtige Vergangenheit und insbesondere der Palacio Real de Olite sehenswert ist. Die rund 2-stündige Anreise bringen wir störungsfrei hinter uns und erreichen einen Stellplatz für Wohnmobile und Vans fast direkt vor den Stadttoren.
Der Königspalast ist eines der historisch und künstlerisch bedeutendsten Bauwerke Navarras. Der alte Palast, die Ruine der San-Jorge-Kapelle und der neue Palast können besichtigt werden. Gebaut zwischen 1402 und 1424 umfasst die Anlage eine Vielzahl an Räumen, Grünanlagen und Gräben, umgeben von hohen, mächtigen Mauern und zahlreichen Türmen. König Karl III – «der Edelmütige», von 1387 bis 1424 König von Navarra, liess die Anlage in seinem Auftrag errichten. Der König aus dem französischen Herrschergeschlecht war eher für seinen Hang zur Kultur, Kunst und zum luxuriösen Palastleben bekannt als für seine Feldzüge. So zählt der Palacio Real de Olite zu einem der prächtigsten seiner Art in ganz Europa. Leider ist von der Einrichtung selbst nichts mehr vorhanden. Karl III vermählte sich 1375 mit Eleonore und zeugte satte acht Kinder. Darunter Blanka von Navarra, die von 1425 bis 1441 Königin von Navarra war. Im Übrigen genoss das Königsgeschlecht bis Anfang des 16. Jahrhunderts ein recht ruhiges und kriegsfreies Leben am Hof.
1512 jedoch begann mit der Eroberung Navarras durch die Krone von Kastilien der Niedergang des Palastes und wurde fortan nur noch sporadisch von Vizekönigen, Gouverneuren und Edelleuten als Residenz genutzt. Während des Napoleonischen Krieges wurde der Palast im Jahr 1813 von eigenen Leuten in Brand gesetzt, um eine Besetzung durch die französischen Truppen zu verhindern. Die gesamte Inneneinrichtung und ein Teil der Struktur fielen damals den Flammen zum Opfer. Zurück blieb ein halb zerstörter, leerer Palast. Im Jahr 1923 schrieb die Regierung von Navarra ein Wiederaufbauprojekt aus, und die rund 30 Jahre andauernden Restaurierungsarbeiten begannen im Jahr 1937. Dank dessen kann der Palast heute in neu erstrahlten Glanz besichtigt werden. Wir sind begeistert von der beinahe verspielten Konstruktion mit hohen Mauern und engen, runden Türmen, das wieder einmal an ein Schloss aus dem Disney-Universum erinnert. Für uns hat sich der Besuch und der spannende Rundgang mit den geschichtlichen Hintergründen mehr als gelohnt.
Am nächsten Tag begeben wir uns daher auf die vorläufig letzte Etappe. Nach einem Grosseinkauf erreichen wir unser Endziel für diese Wohnmobil-Saison: Alcossebre. Hier an einem Stellplatz nicht unweit des Ortskerns bekommen wir eine schöne Parzelle zugewiesen. Nun ist es also Zeit für die Auszeit. Wir brauchen diese Pause. Wir wollen ein paar Wochen hierbleiben, um den Kopf freizubekommen und die Aufgaben zu erledigen, die sich angestaut haben: Fotobücher erstellen, die Videos zu verarbeiten und alles für unser Winterdomizil vorzubereiten – denn für uns und unsere Reise ist noch lange nicht Schluss! Mitte November geht es weiter – Frida wird für einige Monate in den Winterschlaf versetzt, während wir dann die Rucksäcke anschnallen und unseren Trip auf einem anderen Kontinent fortsetzen – zumindest für die folgenden Monate. So sieht es zumindest unser Plan vor. Wohin es genau geht, verraten wir im nächsten Bericht. Aber wie ihr euch sicher vorstellen könnt, wird es dort kuschelig warm werden – was denn sonst??!
Am nächsten Tag nähern wir uns unserem nördlichsten Ziel in Spanien: Donostia-San Sebastián, ganz in der Nähe der französischen Grenze. Wir beziehen einen Wohnmobil-Parkplatz etwas ausserhalb des Zentrums. Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit dem garstigen Parkautomaten schaffen wir es dann doch, ein Ticket zu lösen und dürfen für 9,- EUR nun 2 Tage dort stehen. Mit unseren Fahrrädern ist es nicht schwer, in das Zentrum zu kommen und nach gut 15 Minuten stehen wir in der Altstadt von San Sebastian.
Wir merken relativ schnell, wie touristisch die Gegend ist. Die Preise sind hier gut ein Drittel höher als in Bilbao, und das war schon vergleichsweise teuer. Auch hier bieten die allseits beliebten «Pinchos-Bars» ihre Snacks an, aber für ein einfaches Jamon-Brötchen (Schinken-Speck) in der Grösse eines Golfballes sind satte 3,50 – 4,00 EUR fällig. Da denken wir gerne an das reichhaltige Angebot in La Ribera in Bilbao zurück, als die Tapas – pardon: Pintxos – noch doppelt so gross und nur halb so teuer waren. Wir lassen uns nicht von der Touristenfalle verführen und spazieren einfach so quer durch die Stadt und geniessen die sehr angenehmen Temperaturen, aber eben leider ohne Pintxos. Wir erklimmen den-die-das Urgull, der Hügel mitten in der Altstadt mit historischen Militärbauten, Museum und wunderschönem Panoramablick auf das Meer und die Stadt. Jesus ist auch mit von der Partie und winkt uns freundlich zu. Jetzt kann nichts mehr schiefgehen. Was will man mehr?
San Sebastian ist eine schöne Stadt, wirkt sehr sauber und gepflegt. Die Altstadt präsentiert sich – wie viele andere hier auch – mit den engen Gassen romantisch und verspielt. Auch am zweiten Tag, den wir hier verbringen, entdecken wir wieder neue Ecken und geniessen die sehr angenehmen Temperaturen und das Flair.
Aus mit Spanien?
San Sebastian. Die Grenze zu Frankreich. Eigentlich wäre unser Spanien-Trip nun vorbei. Eigentlich. Unsere Pläne hätten vorgesehen, dass wir nun nach Frankreich einreisen und den Norden des Mutterlandes der Baguettes und Croissants besuchen, nachdem wir letztes Jahr den Süden – die wunderschöne Côte d'Azur und die Provence – bereist hatten. Frankreich hat uns sehr gut gefallen, und wir wollten nach der letztjährigen erzwungenen Lockdown-Ausreise auf jeden Fall dieses Jahr wieder hin und eben den Norden erkunden. Doch es wird leider wieder nichts damit. Wir haben von einigen Seiten gehört, dass die Restriktionen rund um das aktuelle Gesundheitsrisiko Nummer 1 es fast unmöglich machen, eine vernünftige Reise durch Frankreich zu unternehmen. Ich spare mir an dieser Stelle die genauen Ausführungen, da ohnehin mittlerweile jeder von uns die Schnauze gestrichen voll hat und von dem Quatsch nichts mehr hören kann – genauso wie wir. Kurzum: wir haben uns dazu entschieden, bei dieser Treibjagd nicht mitzumachen. So haben wir unsere Pläne zum gefühlt 10.000-mal geändert.Wir bleiben also in Spanien und unsere Reise geht wieder in Richtung Süden. Genauer gesagt nach Alcossebre. Na, klingelt was? Ja genau – in Alcossebre waren wir dieses Jahr bereits einmal und haben dort unsere Freunde besucht, die wir letztes Jahr in Frankreich an einem Stellplatz kennengelernt haben. Unser Weg führt uns aus einem bestimmten Grund wieder dorthin. Dazu aber später. Auf dem Weg von San Sebastian nach Alcossebre fahren wir in Olite vorbei. Die kleine Ortschaft, etwa 130 km südlich von San Sebastian, steht auf unserer Liste da wir gelesen haben, dass die geschichtsträchtige Vergangenheit und insbesondere der Palacio Real de Olite sehenswert ist. Die rund 2-stündige Anreise bringen wir störungsfrei hinter uns und erreichen einen Stellplatz für Wohnmobile und Vans fast direkt vor den Stadttoren.
Olite
Viele Orte und Städte hier in Spanien sind sehr bemüht um das reisende Volk. Jeder der schon mal in Deutschland, Österreich oder Schweiz unterwegs war, kann ein Lied davon singen, wie schwierig es teilweise ist, einen Parkplatz für sein nicht grössengenormtes Fahrzeug zu finden. Weder in einer annehmbaren Distanz zu einer Stadt oder Sehenswürdigkeit, ganz zu schweigen davon, dass man dort dann sogar noch (kostenlos) übernachten darf. Das ist ein Traum hier in Spanien. Auch in Olite klappt das wieder hervorragend. Keine 10 Minuten später stehen wir also am Palacio Real de Olite am Eingang. Für gerade mal 3,50 EUR pro Person erhält man ein informatives Prospekt (hier sogar in Deutsch erhältlich) und darf sich frei in den Räumlichkeiten des Palastes bewegen. Das ist überaus fair, wie wir finden und hat eine bedingungslose Empfehlung von uns verdient.Der Königspalast ist eines der historisch und künstlerisch bedeutendsten Bauwerke Navarras. Der alte Palast, die Ruine der San-Jorge-Kapelle und der neue Palast können besichtigt werden. Gebaut zwischen 1402 und 1424 umfasst die Anlage eine Vielzahl an Räumen, Grünanlagen und Gräben, umgeben von hohen, mächtigen Mauern und zahlreichen Türmen. König Karl III – «der Edelmütige», von 1387 bis 1424 König von Navarra, liess die Anlage in seinem Auftrag errichten. Der König aus dem französischen Herrschergeschlecht war eher für seinen Hang zur Kultur, Kunst und zum luxuriösen Palastleben bekannt als für seine Feldzüge. So zählt der Palacio Real de Olite zu einem der prächtigsten seiner Art in ganz Europa. Leider ist von der Einrichtung selbst nichts mehr vorhanden. Karl III vermählte sich 1375 mit Eleonore und zeugte satte acht Kinder. Darunter Blanka von Navarra, die von 1425 bis 1441 Königin von Navarra war. Im Übrigen genoss das Königsgeschlecht bis Anfang des 16. Jahrhunderts ein recht ruhiges und kriegsfreies Leben am Hof.
1512 jedoch begann mit der Eroberung Navarras durch die Krone von Kastilien der Niedergang des Palastes und wurde fortan nur noch sporadisch von Vizekönigen, Gouverneuren und Edelleuten als Residenz genutzt. Während des Napoleonischen Krieges wurde der Palast im Jahr 1813 von eigenen Leuten in Brand gesetzt, um eine Besetzung durch die französischen Truppen zu verhindern. Die gesamte Inneneinrichtung und ein Teil der Struktur fielen damals den Flammen zum Opfer. Zurück blieb ein halb zerstörter, leerer Palast. Im Jahr 1923 schrieb die Regierung von Navarra ein Wiederaufbauprojekt aus, und die rund 30 Jahre andauernden Restaurierungsarbeiten begannen im Jahr 1937. Dank dessen kann der Palast heute in neu erstrahlten Glanz besichtigt werden. Wir sind begeistert von der beinahe verspielten Konstruktion mit hohen Mauern und engen, runden Türmen, das wieder einmal an ein Schloss aus dem Disney-Universum erinnert. Für uns hat sich der Besuch und der spannende Rundgang mit den geschichtlichen Hintergründen mehr als gelohnt.
Der Kreis schliesst sich
Unser nächster Halt ist Saragossa. Dort finden wir einen dringend benötigten, schönen Waschsalon und können endlich wieder mal einen ordentlichen Berg an Wäsche waschen. Viel verpassen wir nicht, denn der ganze Tag ist regnerisch und grau – das perfekte Wetter also für die Aktion. Das Endziel unserer Tagesetappe nach dem Waschtag in Saragossa ist eines, das aufmerksamen Lesern unseres Blogs noch bekannt sein dürfte: Morella. Die Stadt, die aussieht wie eine gigantische Krone und auf dessen Spitze die mittelalterliche Festung thront. Als wir am Stellplatz ankommen, ist es bereits dunkel. Die Nebelschwaden hängen tief und der strömende Regen prasselt auf unser Dach. Wir hatten jedoch ohnehin nicht geplant, die Stadt erneut zu besuchen. Aber wir dürfen so zumindest nochmals den majestätischen Anblick geniessen – und heute sind, im Gegensatz zum Frühjahr, die Stadtmauern und die Festung hell beleuchtet und uns offenbart sich eine tolle Aussicht. Auch wenn der Regen bis in die Morgenstunden anhält und das Thermometer hier in etwa 1.000 m Höhe nur noch knackige sechs Grad anzeigt, lassen wir es uns nicht nehmen, ein paar Minuten vor unserer Frida auszuharren und durch die vorbeiziehenden Nebelschwaden das nächtliche Stadtbild zu bewundern. Ein würdiger Abschluss unserer Spanientour, wie wir finden. Und der Kreis schliesst sich – wir haben Spanien also einmal komplett umrundet.Verschnaufpause
Mit fortwährender Dauer unserer Reise merken wir, dass wir immer mehr von den vielen Eindrücken überwältigt werden. Allerdings in einer Art, die wir fast nicht mehr verarbeiten können. Wir sind nach unserer Winterpause im April hier in Spanien gestartet, haben unzählige Orte, Sehenswürdigkeiten und Schönheiten des Landes erleben dürfen. Aber nach fast 7 Monaten des ständigen herumziehen und immer wieder «neu Erlebens» ist nicht nur unser digitaler Speicher voll. Auch unsere Synapsen brauchen eine Pause, um die Informationen verarbeiten und ablegen zu können. Natürlich ist uns bewusst, dass es ein «Luxusproblem» ist, denn wir können uns kein schöneres Leben vorstellen als das, welches wir gerade leben. Denn wie oft steht man schon vor dem Problem, zu viele schöne Eindrücke gesammelt zu haben? Aber genau deswegen entscheiden wir auch, dass wir unser Betriebssystem in naher Zukunft wieder einmal kurz auf Standby schalten müssen, damit unser Geist die ganzen Fragmente sinnvoll ordnen und ablegen kann – um bereit zu sein für neue Eindrücke. Kurz gesagt: wir brauchen eine Pause von unserer Auszeit. Diese Pause finden wir in Alcossebre – welches wir als nächstes ansteuern.Am nächsten Tag begeben wir uns daher auf die vorläufig letzte Etappe. Nach einem Grosseinkauf erreichen wir unser Endziel für diese Wohnmobil-Saison: Alcossebre. Hier an einem Stellplatz nicht unweit des Ortskerns bekommen wir eine schöne Parzelle zugewiesen. Nun ist es also Zeit für die Auszeit. Wir brauchen diese Pause. Wir wollen ein paar Wochen hierbleiben, um den Kopf freizubekommen und die Aufgaben zu erledigen, die sich angestaut haben: Fotobücher erstellen, die Videos zu verarbeiten und alles für unser Winterdomizil vorzubereiten – denn für uns und unsere Reise ist noch lange nicht Schluss! Mitte November geht es weiter – Frida wird für einige Monate in den Winterschlaf versetzt, während wir dann die Rucksäcke anschnallen und unseren Trip auf einem anderen Kontinent fortsetzen – zumindest für die folgenden Monate. So sieht es zumindest unser Plan vor. Wohin es genau geht, verraten wir im nächsten Bericht. Aber wie ihr euch sicher vorstellen könnt, wird es dort kuschelig warm werden – was denn sonst??!
Alcossebre, im November 2021
Liebe Grüsse
Liebe Grüsse
Rene
Reiseroute
29. Sept. 2021Zumaia, Orio
ES30. Sept – 2. Okt. 2021Donostia-San Sebastian
ES2. – 3. Okt. 2021Olite
ES3. Okt. 2021Morella
ES4. Okt. 2021Alcossebre
ES
Erfahrungsberichte