Teneriffa: Lage und Kultur


Reisebericht_Lage-Kultur

Teneriffa


(Spanisch/Englisch: «Tenerife») ist eine Insel, die zu den Kanaren gehört und westlich vor der Küste Afrikas im Atlantik zu finden ist. Nicht zu verwechseln mit den «Balearen», die im Mittelmeer anzutreffen sind und zu denen beispielsweise Mallorca, Ibiza und Menorca gehören. Zu den Kanaren gehören neben Teneriffa als grösste der Ferieninseln auch noch Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote, La Gomera, La Palma und El Hierro. Die Kanaren gehören zum spanischen Staatsgebiet, die Landessprache ist ebenfalls Spanisch – es wird aber vielerorts auch Englisch und teilweise auch Deutsch gesprochen. Aufgrund der vielen Auswanderer und Urlauber gibt es viele Institutionen, die teilweise oder sogar ganz unter deutscher Führung sind (z.B. deutsche Ärztehäuser, deutsche Zahnärzte, Tierärzte, etc.). Wer also weder Spanisch noch Englisch kann, muss sich nicht fürchten. Die Kanaren liegen etwa 4 ½ Flugstunden von Zentraleuropa (Zürich/München) entfernt und sind rund 1.500 km Luftlinie vom spanischen Festland entfernt. Marokko hingegen liegt nur etwa 400 km östlich von Teneriffa – Fuerteventura und Lanzarote sogar noch näher.
 

Die Besonderheit


schlechthin für Teneriffa ist, dass auf der Insel vulkanischen Ursprungs der höchste Berg Spaniens anzutreffen ist. Ja richtig gelesen – der «Pico del Teide» (sprich: "Te-ide") gehört zum Nationalpark Teide und ist mit seinen 3.815 m Spaniens höchster Gipfel. Die Insel selbst ist in zwei Klimazonen geteilt (sehr dramatisch ausgedrückt, aber doch spürbar): der grüne Norden und der trockene Süden. Während im Süden das Bild der Landschaft aufgrund der nahezu ganzjährigen Trockenheit felsig und karg ist, ist die Beschaffenheit im Norden viel grüner, saftiger, aber auch feucht und regnerischer. So passiert es sehr häufig, dass es im Norden der Insel regnet und in den höheren Gebieten mit starkem Nebel zu rechnen ist, während zur gleichen Zeit im Süden die Sonne vom strahlend blauen Himmel scheint – nur rund 30 km entfernt. Wir haben gesamt 4 Monate im Süden der Insel gelebt und können das tatsächlich bestätigen. Daher ist für sonnenhungrige definitiv der Süden der Insel die bessere Wahl – wer es lieber etwas nasser und kühler mag (im Durchschnitt ca. 2-4 Grad kälter) entscheidet sich besser für den Norden. Dennoch: die Distanzen auf der Insel sind nicht besonders gross und durch das gut ausgebaute Strassennetz ist man mit dem Auto innerhalb von gut 1 bis 1 ½ h an jedem Winkel der Insel – egal ob von Nord nach Süd oder von West nach Ost.
 

Auf den Autobahnen


ist die vorgeschriebene Geschwindigkeit 120 km/h, ausserorts bei 90 km/h (Schnellstrassen 100 km/h) und innerorts 50 km/h. Allerdings muss man sich – gerade wenn man aus der D/A/CH-Region kommt - doch zunächst etwas umstellen. Die Spanier haben einen eher eigenwilligen Fahrstil. Blinken gehört hier eher zum Luxus, unangekündigte Spurwechsel und die Nichtbeachtung von Verkehrs- und Vorrangregeln sind häufig. Durch die Situation, dass die Insel neben den Pauschalurlaubern auch von sehr vielen (älteren) Personen als Zweitwohnsitz, als Winter- oder Altersdomizil ausgewählt wurde, sollte man auch deswegen im Strassenverkehr eher sehr vorsichtig und defensiv fahren. Allgemein ist das Strassennetz in Teneriffa sehr gut ausgebaut – die Autobahn TF1 führt auf der östlichen Seite einmal komplett von Süd nach Nord – aber auch abseits der Autobahn ist das Verkehrsnetz gut. Mit Schlaglöchern muss immer gerechnet werden, ebenso mit engen, 1spurigen Strassen in Ortschaften. Unser Tipp: wenn sie auf der Insel ein Auto mieten wollen und auf den Luxus verzichten können, nehmen sie lieber ein kleines Fahrzeug. Die Parkplätze in den Städten sind teilweise sehr klein und eng – da ist man um jeden Zentimeter froh. Wer ein Auto länger als zwei Wochen mietet, dem können wir die Agentur «Autoreisen» (https://autoreisen.com/) sehr ans Herz legen. Es gibt dort mit Abstand die besten und günstigsten Konditionen und wir haben bislang auch mit dem Personal sehr gute und freundliche Erfahrungen gemacht.
 

Kulturell


ist Teneriffa sehr an die spanischen Traditionen angelehnt. Bars und Restaurants bieten die berühmten Tapas (kleine Häppchen) an, aber man findet auch überall europäische (vorzugsweise italienische), indische oder chinesische Küche. Die Wirtschaft besteht hauptsächlich aus Anbau von Gemüse und Obst/Früchten (vorwiegend Bananen) und der Fischerei. Im Süden der Insel ist auch der Fremdenverkehr ein starker Wirtschaftszweig. In der nördlichen Region gibt es zwar auch Touristenzentren wie etwa Puerto de la Cruz, aber der Fokus der Touristikindustrie liegt ganz klar im Süden der Insel – genauer gesagt im Südwesten zwischen den Orten Los Gigantes im Mittelwesten und El Medano ganz im Süden der Insel. Hier finden sich die Hauptorte Las Americas, Adeje, Fanabe oder Los Cristianos mit den meisten Touristen. Wer also seinen Urlaub tagsüber gerne in der Sonne verbringt und am Abend noch ein wenig Party haben möchte, macht hier nichts falsch. Hier findet sich auch der Hauptflughafen von Teneriffa (Kürzel TFS – Tenerife Sur Airport). Viele deutsche und englische Aussiedler oder Winterflüchtlinge finden sich in den Orten etwas weiter nördlich von Adeje – zwischen Callao Salvaje und Los Gigantes. Aber auch hier gibt es noch viel Pauschaltourismus. Wer es lieber etwas ruhiger hat – wählt diese Region im oberen Südwesten der Insel.

Im Frühjahr - meist zwischen Februar und März - wird auf Teneriffa Karneval gefeiert. Das Bemerkenswerte: auf Teneriffa findet der zweitgrösste Karneval der Welt statt! Kaum zu glauben - nur in Rio de Janeiro wird noch ausgiebiger und grösser gefeiert! Die gesamte Insel befindet sich während dieser Zeit im Ausnahmezustand. Strassen werden gesperrt und überall finden sich verkleidete Karnevalisten. Der lateinamerikanische Einfluss ist unübersehbar: in prachtvollen Kostümen und Latino-Rhythmen wird bis spät in die Nacht in den Strassen getanzt.
 

Freizeitangebote


gibt es auf der gesamten Insel nahezu überall dieselben. Jet-Ski-Fahrten, Ausflüge, Boat-Trips, Buggy- und Offroad-Touren sowie Delfin- und Walbeobachtungen kann man überall buchen. Bezüglich Walbeobachtungen sollte man sich aber nicht täuschen lassen: Hauptsächlich findet man vor den Küsten Teneriffas Delphine und Grindwale, die eine Grösse von 3 – 5 Meter erreichen können. Es gibt aber auch Unternehmen die damit werben, Pottwale beobachten zu können. Das ist zwar nicht ausgeschlossen, aber doch eher unrealistisch. Die Gewässer in den Kanaren sind zu seicht und nicht unbedingt der bevorzugte Lebens- und Jagdraum der Pottwale, die schnell mal 20 Meter Länge und 50 Tonnen Gewicht erreichen.

Reisebericht_Klima

Weiter zu

Teneriffa: Wetter und Klima