Norwegen: Geheimtipps, die einen Besuch wert sind


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Norwegen ist


für viele Reisende, Camper, Abenteurer oder Spontanurlauber ein Sehnsuchtsziel. Wir haben unterwegs Leute kennengelernt, die seit vielen Jahren immer wieder nach Norwegen kommen. Zugegeben – manchmal hat uns das Wetter und die Kälte (die trotz „Spätsommer“ allgegenwärtig war) auch sehr genervt. Wenn wir wieder mal klatschnass und durchgefroren ins Wohnmobil zurückgekehrt sind, haben wir das Land insgeheim verflucht und dachten uns, dass wir eigentlich nur wegwollen. Norwegen war für uns ein Land, das uns komischerweise erst im Nachhinein so richtig fasziniert hat. Wesentlich mehr als zu der Zeit IN Norwegen selbst. Vielleicht ist es genau das, was ein „Sehnsuchtsziel“ ausmacht? Wenn wir nun die Bilder durchblättern oder unser Reisevideo anschauen denken wir gerne zurück und dieses Gefühl schleicht sich wieder ein. Das Hin-wollen …

Ein paar Tips von uns – keine echten Geheimtipps, dafür waren wir zu wenig lange dort. Aber vielleicht ist doch für den einen oder anderen etwas Spannendes dabei.
 

Lindesnes Fyr- das Südkapp


Längst nicht so berühmt wie das Nordkapp. Zumindest mental gesehen. Dennoch besticht die schöne Landschaft, die Felsen und die Geschichte des Lindesnes Fyr – dem Leuchtturm am südlichsten Punkt Norwegens. Eine Ausstellung am Leuchtturm erzählt die spannende Geschichte der ersten Leuchttürme in Norwegen, die Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte bis hin zur Überflüssigkeit selbiger aufgrund moderner Navigationsinstrumente wie GPS und Sonar. Der tolle Stellplatz (gebührenpflichtig) vor Ort lädt auf jeden Fall zum Übernachten ein. Wusstet Ihr das die Entfernung vom Südkapp zum Nordkap 2518 km beträgt. Hier bekommt man eine kleine Vorahnung wie gross Norwegen ist.
 

Die Trolle von Trollholmen


sind - einer alten Legende nach - acht versteinerte Trolle, die mit Ihren Schätzen über den Fjord gewandert sind und die Überquerung nicht vor dem Sonnenaufgang geschafft haben. Ein gemütlicher Spaziergang über einen tollen Weg führt zu den Trollen. Beeindrucken wie sich die über 700 Millionen Jahre alten Steinformationen aus Dolomitgestein präsentieren. Das glasklare Wasser und der tolle kleine Strand rund um die Trolle laden direkt dazu ein, eine kleine Abkühlung zu nehmen. Im Sommer – der so weit oben im Norden äusserst kurz ist - ist es hier jedoch ein absolutes Muss, schwimmen zu gehen. Also nicht vergessen Badesachen einpacken. Google Maps suche: The trolls of Trollholmsund, 9710 Indre Billefjord, Norwegen
 

Stabkirchen


Es gibt noch einige sehr gut erhaltene Stabkirchen in Norwegen. Wir haben uns die Lom-Stabkirche und die Borgund-Stabkirche angeschaut. Die Stabkirche Lom wurde um 1160 n. Chr. gebaut und gehört zu den grössten noch erhaltenen Stabkirchen der Welt. Im Mittelalter war die Lomskirche die wichtigste Kirche zwischen Nidaros (Trondheim) und Hamar. Die Kirche ist reich geschmückt mit Akantus-Holzschnitzereien, Votiv-Gaben und einer Gemäldesammlung aus dem 18. Jahrhundert. Die mit Drachenköpfen verzierten Dachelemente werfen einen gedanklich in das Mittelalter zurück.

Die Stabkirche Borgund gehört zu den herausragendsten Beispielen der norwegischen Stabbaukunst und ist eines der ältesten Holzgebäude Europas. Von den über 1.000 Stabkirchen in Norwegen sind heute nur noch 28 in einem authentischen mittelalterlichen Zustand erhalten. Die Kirche Borgund gilt als besterhaltene Stabkirche mit den meisten Teilen im Originalzustand. Das Gebäude stammt – wie die Stabkirche in Lom - wahrscheinlich aus der Zeit gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Generell sieht man die Stabkirchen von Norwegen als Übergangswerk vom heidnischen zum christlichen Glauben. Die Kirche Borgund wurde in einer Zeit gebaut, als die heidnische Religion bei den Bauern noch sehr präsent war.
 

Atlantic Ocean Road/Atlantikstrasse


Garantiert kein Geheimtipp – aber sie darf einfach nicht fehlen: Die berühmt-berüchtigte Atlantikstrasse. Die Traumstrasse schlechthin. Um die gerade mal 8 km lange Strecke ranken sich Mythen und Geschichten. Reiseveranstalter werben mit Slogans wie «Nichts für schwache Nerven» oder ähnlichen Ködersätzen. Gleich vorweg: Das ist blanker Unsinn! Die Strasse ist breiter als viele andere in Norwegen, sehr gut ausgebaut und mit Sicherheit nicht gefährlich, sofern nicht gerade ein Sturm darüber hinwegfegt. Von Kristiansund führt der rund 5,8 km lange Atlanterhavstunnel – der bis Mitte 2020 noch mautpflichtig war – 250 m unter dem Meeresspiegel auf die berüchtigte Strasse. Startet relativ früh morgens, um den Vorteil von leeren Strassen zu nutzen – und für Fotos eignet sich das Morgenlicht ebenfalls perfekt. Quer durch den Ozean zieht der Asphalt Bahnen, von Insel zu Insel, geschmückt mit geschwungenen Brücken fühlt man sich wie ein Cowboy in der Prärie. So ursprünglich, wild und unberührt fühlt es sich an, obwohl hunderttausende Touristen jedes Jahr diese Strasse entlangfahren. Eine der schönsten Routen, die wir bisher gefahren sind. Genau genommen ist die Atlantic Ocean Road nicht nur acht Kilometer lang, sondern etwa 64 Kilometer, und führt von Kristiansund bis zum Küstendorf Bud. Das schönste Stück der Strecke liegt zwischen Karvag und Vevang. Es gibt viele «Hot-Spots» entlang der gesamten Strecke, und die braunen Hinweistafeln für Sehenswürdigkeiten leiten euch durch die Strecke.
 

Kvalvik Fort


Viele Seeschlachten des zweiten Weltkriegs wurden vor den Küsten Norwegens ausgetragen. Ein Überbleibsel davon ist das Fort Kvalvik in der Nähe von Kristiansund. Praktischerweise darf man auf dem (relativ kleinen) Parkplatz auch die Nacht verbringen. Kvalvik Fort ist eines der am besten erhaltenen Küstenfestungen aus dem zweiten Weltkrieg. Der Aufbau wurde 1943 von den Deutschen begonnen, aber nie ganz fertiggestellt. Eine der wichtigsten Missionen des Forts war die Kontrolle über den Eingang zum Freifjord und zum Vinjefjord zu haben. Zeitweise befanden sich über 100 Mann in der Festung. 1943 waren etwa 50 russische Gefangene im Fort, die in fünf Sperrholz-Baracken ohne Heizung untergebracht waren. Sie mussten ebenfalls beim Aufbau des Forts helfen. Ein Minenfeld mit 583 Minen und 20 ferngesteuerten Flammenwerfern sowie kilometerlangen Stacheldraht um die Anlage sollten das Fort vor Feinden schützen. Das besondere an Kvalvik ist, dass die Anlage wirklich sehr gut erhalten ist. Die meisten Bunker und Lagerräume sowie der Kommandoturm sind intakt, Artilleriegeschütze, Flak-Kanonen, Torpedos und Wasserminen sind ausgestellt – ebenso wie ein wirklich seltenes «Biber» Kleinst-Uboot der deutschen Kriegsmarine. Die verlassenen Gebäude und das ganze Gelände erzählen eine unrühmliche Geschichte aus längst vergangener Zeit. Zugegeben: das Ganze wirkt schon ein wenig gruselig. Ihr solltet zwei Stunden für euren Besuch auf dem Gelände einplanen. Wir würden den Ausflug hier her zwar nicht als «schön», aber als sehr spannend, informativ und lehrreich bezeichnen.
 

Senja


ist die zweitgrösste norwegische Insel. Früher galt Senja als Geheimtipp – doch mittlerweile hat sich das auch geändert. Die Strassen werden auf Senja wieder enger. Sehr oft schlängelt sie sich nur noch einspurig durch die Natur Norwegens. Unser erster Aussichtspunkt ist in Bergsbotn, eine toll in die Landschaft integrierte Plattform eröffnet den Blick auf den Bergsfjord. Bei Tungeneset hat man einen fabelhaften Blick auf das Gebirgsmassiv Oksen, auch Teufelszähne genannt. Wenn die Sonne etwas zum Vorschein kommt kann man hier wunderschöne Aufnahmen machen. Weiter geht es Richtung Skaland zu traumhaften Sandstränden. Kaum zu glauben, aber die Strasse wird dort noch enger. Ersfjord ist unser nächstes Ziel. Beim Parkplatz steht ein goldenes(!) WC, das man schon von weitem sieht. Schlappe 375.000 Euro hat dieser Bau gekostet. Ersfjord ist eine traumhafte Bucht mit feinkörnigem, weissem Sandsstrand und karibisch farbigem Wasser. Wir haben den Ort Husoy, der auf einer kleinen Insel liegt, auch besucht. Der Weg dorthin ist ganz nett und es bietet traumhafte Landschaften. Husoy selbst hat aber - ausser einem kleinen Hafen mit Fischverarbeitung, Privathäusern und einem Lebensmittelgeschäft – nicht sehr viel zu bieten. Wir hatten auf Senja leider Pech mit dem Wetter. Wenn Ihr genug Zeit habt und das Wetter mitspielt macht auf jeden Fall eine der unzähligen Wanderungen.
 

Quellen


Einige der Informationen, die ihr hier bei uns findet, haben wir selbst auf anderen Seiten gefunden. Es ist schön, dass du gerade auf unsere Webseite gestoßen bist, trotzdem wollen wir gerne darauf hinweisen, dass es noch viele andere gibt, die sich unglaubliche Mühen machen. Zum Beispiel die Seite VisitNorway.de oder nordlandblog.de, die tonnenweise Infomaterial über das Land auf ihrer Seite pflegen. Viele Länderinformationen haben wir auch auf der Seite des österreichischen Automobilclubs ÖAMTC Länderinfo gefunden. Und einige Infos stammen aus der deutschen Wikipedia-Seite. Vielen Dank!


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